In seinem Heimatland Italien ist Luca Campigotto besonders für seine Landschaftsfotografien bekannt. Seine Bilder Venedigs gemahnen aber durch den gekonnten Einsatz von Licht und Schatten eher an Kulissen eines Film Noir oder an ein Venedig, wie es Thomas Mann beschrieben oder Nicholas Roeg gefilmt hat, als an die Bilder eines Edward Weston oder Joel Sternfeld. Die 65 in strengem Duoton mit einem feinen Gespür für Licht und Schatten aufgenommenen Bilder verbinden das Venedig der Postkarten und Touristen mit Impressionen des einstmals grauen und durch die Chemieindustrie stark belasteten Stadtteiles Marghera. Campigotto beschwört in seinen menschenleeren Bildern Erinnerungen herauf, die es vielleicht nie gegeben hat, mischt sie mit Träumen, die man längst vergessen hat und erschafft so aus realen Kulissen surreale Orte, die der Zeit entrückt scheinen. (Text engl.)
