An den Wochenenden standen die Kunden vor seinem Studio in Bamako sogar Schlange, um von Seydou Keïta (1921-2001) fotografiert zu werden. Seine Bilder waren beliebt, konnten sich sehen lassen, präsentierten selbstbewusste, moderne Menschen, die gelassen vor einem landestypischen, dekorativen Hintergrund posieren. Keïta bekam mit 14 Jahren eine Kamera von seinem Onkel geschenkt und fasste den Beschluss, fortan als Fotograf zu arbeiten. Schon bald erwarb er sich in Bamako hohes Ansehen als Porträtfotograf und machte sich mit einem eigenen Atelier selbständig. Der exquisit gedruckte Band präsentiert ein Konvolut von über 400 - bisher meist unveröffentlichten - Porträts, die in Keïtas Fotostudio entstanden sind, eindrucksvolle Zeitzeugnisse der malischen Gesellschaft vor 50 Jahren (Text englisch).