0 0

Heinrich Zille Hurengespräche

Vorwort von Winfried Ranke. München 2016

17 x 22,7 cm, 96 S., 52 Farb- und s/w-Abb., geb.

Preis inkl. MwSt zzgl. Versandkosten
** Ausstattung einfacher als verglichene Originalausgabe

Ausverkauft
Versand-Nr. 334626
geb. = fester Einband; pb. = Paperback-Ausgabe;
Tb. = Taschenbuch; Sonderausgabe = Ausstattung einfacher, evtl. Vergleichspreis nennt die gebundene Ausgabe


Das Buch erschien 1913 als Privatdruck unter dem Pseudonym W. Pfeifer und wurde von der preußisch-kaiserlichen Zensur auf der Stelle verboten. Acht Frauen, an einem imaginären Stammtisch in einer Suppenküche versammelt, tauschen ihre Erlebnisse im Berliner »Milljöh« Anfang des letzten Jahrhunderts aus. Die Frauen bezeichnen sich selbst als »Huren«, gehen allesamt aber noch anderen Beschäftigungen wie Blumenfrau oder Fabrikarbeiterin nach. Sie schildern ihre Erlebnisse von frühem sexuellen Missbrauch bis zu geduldetem Inzest, in sehr unsentimentaler Sprache. Allen ist gemein, dass sie im Grunde nach einem anderen Leben streben, aber in diesem durch die sozialen Umstände und auch wegen der mangelnden Aufstiegs- bzw. Bildungsmöglichkeiten als Frauen in ihrem Dasein, als Hure, Ehefrau und (vielfacher) Mutter mehr oder weniger »festgekettet« sind. »Diese »Hurengespräche« sind wohl das erschütterndste Dokument der entsetzlichen Verwahrlosung unseres Zeitalters, förmlich zum Aufschreien, aber der Schrei bleibt einem in der Kehle Stecken. ...Das sind keine verklärenden Phantasien, das ist buchstabengetreu abgeschriebene Wirklichkeit.« (Eduard Fuchs 1924)