In den Werken des bereits mit 28 Jahren verstorbenen Künstlers Egon Schiele spiegelt sich die ganze bildnerische Eigenständigkeit eines frühvollendeten Genies, das sich von den ästhetisch-dekorativen Konventionen des Jugendstils befreit, um einer von Eros, Sexus und Todesmorbidität beherrschten Körpergebärde expressiven Ausdruck zu geben. Rudolf Leopold gehört zu den bedeutendsten Sammlerpersönlichkeiten Europas. Mit außerordentlicher Kennerschaft gelang es ihm, eine einzigartige Sammlung österreichischer Kunst von 1750 bis heute zusammenzutragen. Die Werke von Egon Schiele sind der Mittelpunkt seiner Sammlung. In diesem Werk sind rund 152 seiner Werke versammelt - eine schier unfassliche Konzentration an Hauptwerken des Künstlers. Sie sind detailliert inhaltlich und technisch erfaßt und großformatig in Farbe wiedergegeben. Schieles stetige Auseinandersetzung mit Farbe und Linie und seine Karriere als »agent provocateur« sind in den Kontext seines Umfeldes gestellt. So wurde ein intensiver, umfassender Blick auf denAusnahmekünstler ermöglicht.