Das künstlerische Leben in Witebsk erlebte in den Jahren 1917 bis 1922 eine ungeahnte Entwicklung, als die kleine russische Stadt zu einem Experimentierfeld der Moderne wurde. Angetrieben wurde dies von Marc Chagall, der nach der Oktoberrevolution nach Hause zurückkehrte, um Kunstkommissar zu werden. Er holte Avantgardisten wie El Lissitzky, Juri Pen, Kasimir Malewitsch, Nikolai Suetin und Michail Bachtin nach Witebsk, wo sie sich frei bewegen konnten und sich gegenseitig inspirierten. Dieses »Witebsk-Phänomen« wird hier untersucht. Faszinierende Informationen zu Chagalls Kunstakademie und zu seinen Lehrern und Studenten sind zutage gefördert: Diese betreffen etwa die neu gegründete Künstlergruppe UNOVIS, Malewitschs architektonische Experimente, Bachtins Kreis und innovative Entwicklungen in Theater und Musik. (Text engl., Yale)
