Die grandiose Darstellung von Gegenständen, denen ihre Vieldeutigkeit und Lebensbedeutsamkeit nicht von vornherein anzusehen war, ist die intellektuelle und malerische Leistung Kriegs. Ein großes Kraftfeld war dabei die Literatur. Der höchst belesene Maler Dieter Krieg benutzte die Literatur nicht als zusätzliche Autorität. Vielmehr waren die Worte aus Texten von Proust, Joyce, Sartre, Schmidt und anderen Autoren die Matrix einer vielschichtigen Malerei. In der Größe seiner Bilder ging es ihm nicht um Überwältigung. Vielmehr war seine Kunst eine Form des künstlerischen Parallelunternehmens zur Realität - und da ging es ohne große Bilder nicht ab.