Schon 1942 erteilte der amerikanische Sozial- und Kulturkritiker Lewis Mumford dem kriegszerstörten Europa den Rat, »das zufällige Werk der Bomben« überlegt und rationell fortzusetzen, um »genug Raum« für moderne Lebensbedingungen zu schaffen. Tatsächlich kam es in den vom Luftkrieg schwer getroffenen Städten fast überall umgehend zur Planungseuphorie. In allen europäischen Ländern waren die Zerstörungen von manchen auch als Befreiung empfunden worden, schließlich waren die bestehenden Städte seit Anfang des 20. Jahrhunderts ständig Zielscheibe leidenschaftlicher Kritik aufgrund hygienischer, sozialer, wirtschaftlicher und verkehrlicher Missstände. Im vorliegenden Titel analysieren Historiker und Architekten aus unterschiedlichen Kulturkreisen die ideengeschichtlichen Leitbilder des Städtebaus und stellen exemplarisch Planungen einzelner Städte verschiedener Länder anhand von Dokumenten und Entwürfen vor (Text englisch).