Die ehemalige Zisterzienser-Klosterkirche Altenberg im Bergischen Land besitzt mit dem berühmten Westfenster und den am Ort verbliebenen Resten der Kreuzgangverglasung den bedeutendsten in Deutschland erhaltenen Grisaillefenster-Zyklus. Die Vorschrift des Generalkapitels der Zisterzienser, namentlich auf jedweden farbigen und figürlichen Fensterschmuck in den Ordenskirchen zu verzichten, hat in den farblos verglasten Chor- und Querhausfenstern des Altenberger Doms eine einzigartige Fülle erlesener vegetabiler und geometrischer Ornamentmuster hervorgebracht. Beim monumentalen Westfenster vom Ende des 14. Jhs. mit der Darstellung stehender Heiliger in Grisaillemalerei in hoch aufragenden goldgelben Tabernakeln ist die Reduktion der Farbigkeit nicht mehr Ausdruck von Bescheidenheit, sondern Zeichen höchster ästhetischer Raffinesse war. Erfasst sind ferner die Überreste der umfangreichen, im 19. Jh. zu überwiegenden Teilen nach England veräußerten Kreuzgangverglasung des 16. Jhs. mit Szenen aus dem Leben des Hl. Bernhard von Clairvaux sowie die modernen Farbfenster der großen Restaurierungsphase um 1900.