35 Querkirchen aus verschiedenen Territorialherrschaften im heutigen Hessen bilden den Ausgangspunkt der exemplarischen Studie zum organisatorischen Ablauf frühneuzeitlicher evangelischer Kirchbauprojekte. Der Typus der Querkirche verbreitete sich in dieser Region ab dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts sprunghaft. Lutheraner wie Reformierte führten gleichermaßen quergerichtete Kirchenräume aus. Die Bauform konnte im Sinne eines Bekenntnisses zum evangelischen Glauben zeichenhaft gebraucht werden. Darüber hinaus galt Sakralarchitektur als herrschaftliche Bauaufgabe. Regent und Landesbehörden griffen tief in die Planungen ein. Die Querkirchen stehen somit im Spannungsfeld zwischen den Idealen der lutherischen bzw. reformierten Theologie und den Repräsentationsansprüchen der Landesherrschaft.