Es ist nicht ganz falsch, den postmodernen Architekten Philip Johnson (1906-2005) als den Andy Warhol der Architektur zu bezeichnen, wie diese erhellende Monografie deutlich macht. In der zeitgenössischen Kunst ist die Idee der Appropriation, der reflektierten, bewussten Aneignung bzw. Manipulation eines anderen, weithin bekannten Werkes, eine anerkannte Strategie, um die Tradition der Autorschaft von Kunst zu hinterfragen. Johnson verwandte das Konzept der Appropriation nach einer modernen Phase seit den 1960er Jahren, um es als Strategie für seine Bauten anzuwenden. Dadurch lieferte er eine Initialzündung für die Postmoderne. Dieses reich illustrierte Buch verfolgt die gesamte Karriere von Philip Johnson und setzt sein Werk in den Kontext zu anderen Meistern der Appropriation. (Text engl.)