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Der Codex Choumach. Eine ehemals verschollene Bilderbibel.

Faksimile Wien 1986. Warschau, Jüdisches Historisches Institut, Codex 1164, Venedig, 16. Jh.

Vollständige farbige Faksimile-Ausgabe der 246 Seiten (123 Blatt) im Originalformat 241 x 195 mm. 123 ganzseitige kolorierte Federzeichnungen. Kurztexte in Hebräisch und Italienisch auf jedem Blatt. Sonderaufbindung für FRÖLICH & KAUFMANN in Leder. Die Blätter sind dem Original entsprechend randbeschnitten. Separater Kommentarband 184 S. Leinen (Text dt., eng., frz., hebr. poln.), erstellt von Wissenschaftlern des Institutes für Judaistik der Universität in Wien unter Leitung von K. Schubert und anderen international bekannten Forschern. Limitierte Auflage: 950 Exemplare.

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Der Bilderpentateuch von Moses dal Castellazzo ist eine jüdische Bilderbibel, in der die Erzählungen der ersten fünf Bücher Mose (= Pentateuch) bildlich dargestellt werden. Dabei handelt es sich nicht um eine illustrierte Bibel, in der der fortlaufende Bibeltext durch Bilder veranschaulicht wird, sondern er besteht vielmehr aus einer Reihe von Bildern, denen erklärende Legenden und überschriftartige Teile von Bibelversen beigegeben sind. Die einzigen bisher bekannten jüdischen Parallelen zu dieser Illustrationsmethode bilden die sephardischen Pessach-Haggadot. Beim Warschauer Codex handelt es sich um eine einzigartige Kopie einer heute verlorenen Holzschnittfolge dieses Bilderpentateuchs von Moses dal Castellazzo. Irgendein Liebhaber, vermutlich kein Jude, sondern ein christlicher Humanist, hatte ihn in der Mitte des 16. Jh.s angefertigt. Die Bilder dieser kulturhistorisch hervorragenden Handschrift sind einfache Federzeichnungen, die nur teilweise in roten, braunen und grünen Farbtönen koloriert sind. Am Beginn dieser Bilderfolge steht die Erschaffung der Welt, darauf folgen die Erzählungen der fünf Bücher Mose, und am Ende steht schließlich der Tod des Mose. Der Bilderpentateuch des Moses dal Castellazzo vereint verschiedene Bildtraditionen zu einem einheitlichen Ganzen und hat nicht nur bei den Zeitgenossen großes Interesse geweckt, sondern lässt auch heute noch wegen seiner Originalität aufhorchen und gilt als würdiges Denkmal einer ausklingenden Epoche. Der ausführliche wissenschaftliche Kommentar wurde von den Experten in der jüdischen Buchkunst Ursula und Kurt Schubert verfasst. Darin werden sowohl der Codex selbst als auch sein Umfeld und seine Vorlagen eingehend beschrieben.