Im Benediktinerkloster Beuron entstand um die Wende vom 19. zum 20. Jh. eine innovative Goldschmiedekunst. Die Autorin wirft ein neues Licht auf die Beuroner Kunstschule mit ihrer Suche nach absoluten, als »göttlich« charakterisierten Proportionsgesetzen. Peter Lenz, der nachmalige P. Desiderius und Gründer der Beuroner Kunstschule, trat im Jahre 1872 als ausgebildeter Künstler in das Kloster ein. Sein Bestreben war auf eine radikale Reform der christlichen Kunst gerichtet, mit der die bis dahin dominierenden nazarenischen und historistischen Tendenzen überwunden werden sollten. Durch intensive Beschäftigung mit v.a. ägyptischer Kunst und Architektur fand Lenz zu seinem auf strenger Abstraktion basierenden Stil.