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Tattoo & Religion. Die bunten Kathedralen des Selbst.

Hg. Paul-Henri Campbell. Mit Fotografien von Alex Majewski. Heidelberg 2019.

18 x 24 cm, 192 S., 80 Abb., pb.

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In Deutschland sind gegenwärtig etwa 7000 Tätowier-Studios registriert. Das Geschäft mit der Transformation des Körpers war vielleicht noch nie so lukrativ. Nicht nur offensichtliche Motive wie Madonnen, Rosenkränze und Kreuze können Ausdruck eines persönlichen Glaubens sein; der Akt des Tätowierens selbst, die radikale Entscheidung »für immer« ein Zeichen unter die Haut einzubringen, ist vielleicht schon ein Verhalten mit religiösen Zügen: Die Suche nach dem unauslöschlichen Zeichen, das mich ausdrückt, das zu mir passt, das ich bin. Dieses Buch zeigt viele individuelle Reisen im Leben der Beiträger. Es enthält Gespräche zur Religion und Tätowierung mit ganz unterschiedlichen Charakteren: Pioniere der modernen Tätowierung, wie etwa Henk Schiffmacher aus Amsterdam, dessen Künsten sich u.a. auch Lady Gaga anvertraut hat, oder Alex Binnie aus London sowie jüngeren Talenten wie der Kroate Ninoslav Zelenovic aus Zagreb, der die traditionelle bosnisch-kroatische Tätowierung pflegt, oder der Israeli Chaim Malchev, der in Berlin an einem spirituellen Minimalismus der Extraklasse arbeitet. Der Tätowierer Mikaël de Poissy aus Paris lässt sich von der Ästhetik von Kathedralfenstern inspirieren. Die Kunsthistoriker Jennifer Daubenberger und Ole Wittmann vertiefen sich in Motive und die Frage nach künstlerischer Form. Ein besonderer Schwerpunkt widmet sich der jahrhundertealten Tradition der Pilgertätowierung in Jerusalem oder dem italienischen Loreto. Der Jesuit Simon Lochbrunner und der Tankstellenbesitzer Pierre Lanne erzählen von ihrer Reise zu ihren persönlichen Tätowierungen.