Haben Sie die Geschichten von »Vater und Sohn«, jene bis heute vielfach verlegten Bilderstrips aus der Mitte der 30er Jahre tatsächlich schon einmal genau betrachtet? Der Ullsteinverlag publizierte die Erfindungen Erich Ohsers zuerst in der Berliner Illustrirten Zeitung (BIZ), noch heute erscheinen die Bände beim Südverlag in Konstanz. Doch dort verliert sich zwangsläufig Wesentliches: der Hintergrund, die zeitgeschichtliche Einordnung. Übrig bleibt fast ausschließlich die vermeintliche Idyllik e.o.plauens. Doch Ullstein-Redakteure krönten die Bilderserien oftmals durch Fotografien, Titel- und Textarrangements, so dass sich Ohsers Abenteuer dadurch nicht selten in verblüffend scharfe Satiren wandeln. Der Katalog blickt hinter die Kulissen der historischen Berliner Illustrirten Zeitung, baut aufschlussreiche Szenen auf und bietet eine Lesart der »Vater und Sohn«-Geschichten an, die auch Erich Ohsers Intentionen entsprechen dürfte.
