Ein historisches Dokument von besonderer Bedeutung ist das große Photo-Portrait von Berlin, das der schwedische Fotograf Bernard Larsson zwischen 1961 bis 1964 erstellte, in den ersten vier Jahren nach dem Bau der Mauer, die die Stadt in zwei Teile teilte. Sein schwedischer Pass erlaubte es ihm, sowohl im Osten als auch im Westen der Stadt zu fotografieren und die Lebensumstände der Bürger ganz Berlins zu dokumentieren. Es bleibt Bernard Larssons Verdienst, die Konfrontation der Blöcke im Moment ihrer schärfsten Zuspitzung für die Menschen in Ost und West für immer festgehalten zu haben. Larsson erlangte später weiteren Ruhm, als er die Westberliner Studentenrevolte der Jahre 1967/68 photographierte. Das berühmte Bild des erschossenen Benno Ohnesorg stammt ebenfalls von ihm. »Ich lese mich schnell fest in den Aufnahmen. Sie sind mir fremd und vertraut zugleich. Diese Welt liegt mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. So lange wie damals das Kaiserreich. Ich habe sie erlebt, aber ohne diese Bilder wüsste ich mich nicht mehr recht an sie zu erinnern«. (Arno Widmann, Berliner Zeitung)