Parallel zu der konzeptuellen Strömung in Literatur und Kunst in Moskau in den 70er Jahren, begann Boris Michajlov konzeptuelle Strategien auch in der Fotografie zu entwickeln und anzuwenden. Sein nunmehr 30jähriges Schaffen ist außerordentlich vielfältig: Inszenierungen und Studio-Sets, Kolorierung und Verfremdung anonymen Fotomaterials, Dokumentation der gesellschaftlichen Verwahrlosung in den Straßen von Kiew und Char`kov; er tönt den fotografischen Abzug oder fügt handschriftliche Notizen hinzu. Diese beiden Bände sind Sammlungen von Fotos im Stil konzeptueller Künstlerbücher. »Am Boden« von 1991 und »Die Dämmerung« von 1993 verarbeiten die Veränderungen der russischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch des Systems.