»Eine Kamera lügt nicht«, das ist ein lieb gewonnener alter Glaube, der nicht erst seit Photoshop ein Irrtum ist. Wer »lügt«, sind die Menschen, die schon kurz nach Erfindung des neuen Mediums damit anfingen, an den Fotos »herumzudoktern«. Die heutigen, digital veränderten Bilder stehen in einer langen Tradition von Übermalungen, Mehrfachbelichtungen, Negativretuschen sowie Kombinationen von Druckgrafik und Fotomontage. Die Geschichte dieser »Fakes«, die nichts anderes als originäre und legitime Mittel der Fotografie darstellen - solange sie nicht behaupten, die Wahrheit zu zeigen -, wird in dem vorliegenden Buch erzählt. Besonders interessant ist die Beschäftigung mit zwei klassischen Werken der Fotokunst: Yves Kleins »Sprung ins Leere« und »City Hall Park« (1915) von Paul Strand, eigentlich ein Gewährsmann der »Straight Photography«. Der Band begleitet eine Ausstellung im Metropolitan Museum of Art, New York. (Text engl., Yale)