Afghanistans Gegenwart ist gezeichnet von zwei Bürgerkriegen: zuerst kämpften die Mudjahedin gegen die russischen Besatzer, dann wurde das Land von den sich bekriegenden politischen Gruppen auseinander gerissen. Der Fotograf Fazal Sheikh, dessen Großvater zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Afghanistan nach Kenia emigrierte, hat das Land am Hindukusch in den letzten Jahren mehrfach bereist. Seine Texte und vor allem seine Porträts eröffnen dem Betrachter den Weg zu einem besseren Verständnis des afghanischen Volkes, das sich seinen Stolz, seine Würde und den Respekt vor dem Leben trotz annähernd zwei Jahrzehnten gewaltsamer Kämpfe bewahrt hat. Die von Sheikh porträtierten Menschen vertrauten sich ihm an und schilderten die oft leidvolle Geschichte ihrer Familien. Die enge Beziehung zwischen Fotograf und Menschen ging so weit, daß sie ihm ihre das Grauen wiederholenden Träume erzählten, Kinder ihre Erinnerungen an den Krieg. Dieser ungewöhnliche Fotoband verbindet meisterhaft die politische Reportage mit Betrachtungen über das Leben und darüber, was es bedeutet, Mensch zu sein. Text engl.