Thomas Ruffs jüngste Arbeiten, »Nudes«, sind einem Thema gewidmet, auf das die Kunstwelt wieder unmittelbar und mit Höchstpreisen reagierte. Es handelt sich um computer-manipulierte Bilder von erotischen, teils pornographischenSzenen aus entsprechenden Internet-Seiten, die Ruff heruntergeladenund elektronisch verarbeitet hat. Die Serie umfaßt bisher 110 Bilder, wieder großformatige Blow-ups. Digital koloriert und mit leichten Verwischungen und Unschärfen verfremdet, treiben sie ein höchst irritierendes Spiel mit der Wahrnehmung: Sobald sich der Betrachter der Abbildung selbst zuwenden will, scheint sich der erotische Inhalt dem Blick zu entziehen.