Künstliche Menschen üben seit jeher eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Von den Effigien der Begräbniskulte im Mittelalter über die »lebensechten« Figuren der medizinischen Anatomien seit der Renaissance bis zu den Automaten des 18. Jahrhunderts und ihrer Verarbeitung in der Literatur der schwarzen Romantik sind dabei interessante ästhetische Formen und Bildpraxen entstanden. Für die visuellen Künste stellen die Androiden eine besondere Herausforderung dar, denn sie irritieren den Modus der Repräsentation und der Wahrnehmung gleichermaßen. Der Band untersucht anhand von wenig bekanntem Bildmaterial die Verflechtung von Darstellung und Wahrnehmung, neuem Künstlermythos und Modell.