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Gattenmord. Macht und Gewalt in der frühneuzeitlichen Ehe.

Von Dorothea Nolde. Köln 2003.

15,5 x 24 cm, 462 Seiten, pb.

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Eheliche Machtverhältnisse waren in der Frühen Neuzeit immer auch Gewaltverhältnisse. Wie in anderen Bereichen der Gesellschaft auch bedeutete Gewalt in der Ehe aber nicht notwendig eine Störung der Ordnung, sondern war im Gegenteil integraler Bestandteil der Regelung sozialer Beziehungen und Machtverhältnisse. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel der Ordnung der Ehe, bei dem die Neuordnung der Gewaltverhältnisse eine zentrale Rolle spielte. Die Studie zeigt diesen Prozess anhand einer vergleichenden Untersuchung von erzählender Literatur und Gerichtsakten aus dem Frankreich des beginnenden Absolutismus auf: Mehr und mehr trat die unbedingte Gehorsamspflicht der Ehefrau an die Stelle der zuvor vom Ehemann - nicht zuletzt vermittels physischer Gewalt - zu leistenden Unterwerfung der Frau. Damit zeichnete sich ein Übergang von der physischen zur symbolischen Gewalt als Grundlage ehelicher Herrschaft ab, ein Übergang, der sich jedoch keineswegs bruchlos und widerspruchsfrei vollzog, sondern zunächst zu konkurrierenden Ehemodellen führte. Am Beispiel der Tötung des Ehepartners, die von Staats wegen als Offizialdelikt verfolgt wurde, wird deutlich, wie eng eheliche und staatliche Entwicklungen miteinander verflochten waren. Eine fundierte kulturhistorische Studie, jetzt zum Angebotspreis.