Nach der militärischen Niederlage Deutschlands im Herbst 1918 beginnen politische Unruhen, die in die Novemberrevolution münden. Am 9. November dankt Kaiser Wilhelm II. ab und verlässt Deutschland für immer. Anlässlich der 100. Wiederkehr dieses Ereignisses erscheinen in einem anschaulich bebilderten und an Hintergrundinformationen reichen Band erstmals Auszüge aus den bislang unveröffentlichten Tagebüchern der Kammerdiener und aus den Journalen der Adjutanten des letzten deutschen Kaisers. Beginnend im Herbst 1913 liefern die minutiösen Aufzeichnungen nicht nur mitunter sehr private Einblicke, sondern veranschaulichen auch den Tagesablauf im Leben des Regenten während des Ersten Weltkriegs. Thematisch ist das Buch in sechs Teile gegliedert, die prominente Passagen der Aufzeichnungen kommentieren und in den geschichtlichen Kontext einbetten. So geht es um die Unbekümmertheit der Berliner Gesellschaft am Vorabend des Krieges, die Julikrise im Jahre 1914 und den Kriegsausbruch; weiter um den Kaiser als Obersten Kriegsherrn und sein Leben hinter der Front; schließlich um die letzte große Propagandareise des Kaisers im Sommer 1917 in den Orient und die Aufarbeitung der letzten 24 Stunden Wilhelms II. als deutscher Monarch. Eine facettenreiche Annäherung an die umstrittene Persönlichkeit des letzten deutschen Kaisers.