Diese Mappe erschien 1982 in einer Auflage von 100 arabisch nummerierten Exemplaren. Der schmale, auf Bütten und als Leporello gedruckte Text von Jean Amery »Rendezvous in Oudenaarde« liegt mit fünf expressiven, signierten und nummerierten Radierungen von Rudolf Schoofs in einer schönen, mit grauem Leinen bezogenen Kassette. Der Zeichner und Maler Rudolf Schoofs (1932-2009) zählt zu den namhaften deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Vor allem als Grafiker wurde er verehrt. Bereits 1977 nahm er an der »documenta« teil und war als Lehrer an den Kunstakademien in Karlsruhe und Stuttgart tätig. Sein Werk, das sich im Zwischenraum von Abstraktion und Figur bewegt und sich aus dem Informel der 1950er Jahre ableitete, ist gestisch-expressiver Natur. Dennoch muss jede Arbeit in ihrer eigene Bildsprache gesehen werden, denn Schoof bildet nicht ab, sondern erfindet neu, wie sich hier nachvollziehen lässt. Eindeutig als Serie konzipiert, ist dennoch jedes Blatt eine Überraschung, mit viel Raum für eigene Imagination. Die Suite ist aus der Bearbeitung und zeichnerischen Verfremdung von Fotos entstanden, die Schoofs von den Zellenwänden mittelalterlichen Gefängnisturmes in der Vaucluse angefertigt hat. Gemeinsam mit der Kurzprosa von Jean Améry, die eine ähnliche Grundstimmung trägt, bildet sie ein ungewöhnliches, wertbeständiges Originalkunstwerk, das einzeln gerahmt auch sicher hervorragend zur Geltung kommt. Der beiliegende Text des Herausgebers beleuchtet die Rolle, die Schoofs im kunsthistorischen Zusammenhang spielt und erläutert seine Bedeutung als »Peintre-Graveur« im klassischen Sinne. Bleibt noch zu erwähnen, dass man diesem schönen Stück seine 30 Jahre überhaupt nicht ansieht, sein Zustand ist wie neu. Jetzt ist die Mappe bei uns exklusiv zum Sonderpreis erhältlich!