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Voltaire. Candide oder der Optimismus. Vorzugsausgabe der Neuausgabe.

Neu übersetzt von Tobias Roth. Illustriert von Klaus Ensikat. Großhansdorf 2018.

25,5 x 25,5 cm, 128 S., zahlr. Illustrationen, geb., im farbig illustrierten Schuber, mit eingelegter Strichätzung auf Zerkall-Bütten, vom Künstler eigenhändig aquarelliert, signiert und nummeriert (Aufl. 150 Ex.)

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Tb. = Taschenbuch; Sonderausgabe = Ausstattung einfacher, evtl. Vergleichspreis nennt die gebundene Ausgabe


Der »Candide« von Voltaire ist ein Buch ohne Alter. Immer wieder erstaunt es, wie sehr die Probleme verschiedener Epochen einander ähneln, und wie ein hellsichtiger Text seine Leser über Jahrhunderte hinweg stets aufs Neue berühren, zum Nachdenken auffordern und zum Lachen bringen kann. Vor allem ist es der hintergründige und bitterböse Humor von Voltaire, mit dem er das Denken und Handeln seiner Zeitgenossen bloßstellt. Voltaire hält auch den gegenwärtigen Lesern seinen satirischen Spiegel vor, darunter unseren Politikern, den Wirtschaftseliten, Militaristen, den selbsternannten Welterklärern, religiösen Fanatikern und populistischen Scharfmachern, und alles das mit einer temporeichen, trockenen und lakonischen Sprache. Hinter jeder Zeile verbirgt sich sowohl sein spöttisches Lächeln als auch seine Verbitterung über den Zustand dieser Welt. Gerade daraus ergibt sich aus heutiger Sicht die Modernität und Zeitlosigkeit der Erzählung. Wie findet man das Glück und die Liebe in dieser Welt voller Bosheit, Grausamkeit und Ungerechtigkeit? Voltaires unbedarfter Held Candide, dem man beigebracht hat, alles auf Erden sei gut und vollkommen, stolpert auf seiner irrwitzigen Reise durch zwei Kontinente von einer Katastrophe in die nächste. Nur im sagenhaften Land Eldorado mit seinem unermesslichen Reichtum und seinen friedfertigen Bewohnern, die auf roten Schafen reiten und weder Kriege noch Religionsstreitigkeiten kennen, scheint sein Ideal von der besten aller Welten verwirklicht. Doch kaum ist er zurück in Europa, folgt die Ernüchterung: Sein reines Herz, seine unschuldige Liebe und seine Gutgläubigkeit dienen seinen Mitmenschen nur dazu, ihn zu betrügen und auszubeuten. Und doch begegnet ihm am Ende auf einem kleinen Bauernhof ein bescheidenes Glück - mit einem der berühmtesten Sätze der Weltliteratur: »Wir müssen unseren Garten bestellen«. Voltaires satirischer Roman, der schon kurz nach seinem Erscheinen verboten und öffentlich verbrannt wurde, steckt voller Komik und bitterem Witz, und er enthält auch nicht wenige erotische Anspielungen. Und für uns heutige Leser dürfte der Text überaus aktuell sein - in einer Zeit, in der es wieder notwendig ist, an die Ideen der Aufklärung zu erinnern. Die Neuübersetzung von Tobias Roth und die eindrücklichen 55 aquarellierten Federzeichnungen von Klaus Ensikat machen das Buch hierbei zu einem ganz besonderen Lesevergnügen. Die wunderschöne Vorzugsausgabe im farbig illustrierten Schuber enthält zudem eine nummerierte und vom Künstler signierte Strichätzung auf Zerkall-Bütten mit dem Motiv »Voltaire und Friedrich II.«.