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Christian Schad - Druckgraphiken und Schadographien 1913-1981. Vorzugsausgabe mit einer signierten Radierung »Fauniske«. Kat. Nr. 65.

Hg. Marie-Luise Richter und T. Helmert-Corvey. Rottach-Egern 2001.

21 x 30 cm, 184 S., 158 Abb., davon 11 ganzseitig in Farbe und 47 in Duplex, geb., Blattformat: 29,5 x 20,5 cm, Bildformat: 12,1 x 11,2 cm, vom Künstler num. und sign.

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Christian Schad war nicht nur ein Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit. Es gibt nur wenige deutsche Künstler, die eine Entwicklung vom frühen Expressionismus/Dadaismus über die Neue Sachlichkeit, der Abstraktion hin zu der zeichnerischen Qualität eines Jean Cocteau oder des späten Picasso vollzogen haben. Anhand der in diesem Band versammelten Arbeiten der Druckgraphik und Schadographie lässt sich dieses Fortschreiten nachvollziehen. Mit den Fotogrammen begann Schad bereits 1919 und arbeitete erneut in den 60er Jahren in dieser Technik. Er legte Gegenstände, auch Papierschablonen, auf lichtempfindliche Fotopapiere und belichtete. Dabei entstanden schattenrißartige Gebilde, hell auf dunklem Grund. Er selber bezeichnete sie als »Photos nach Compositionen«. Der dadaistische Künstler Tristan Tzara taufte die Arbeiten auf den Namen »Schadographie«. Die Radierung »Fauniske« ist beispielhaft für die letzte Schaffensphase des Künstlers. Wie Jean Cocteau bei seinen Radierungen benötigt Christian Schad nur wenige lange Linienbahnen um die Schöne auf das Blatt zu setzen. Ihre Schultern stehen schräg vom Betrachter abgewandt. Den Kopf nach rechts gerichtet blickt sie mit gedankenverlorenen Blick nach unten. Aus der Frisur ragen zwei kleine Höcker empor. Zusammen mit dem groß geschminkten Mund und der die Wange streichelnden Blume könnte es sich um die Waldgöttin selber oder um eine als weiblichen Faun verkleidete Ballbesucherin handeln.