Kandinsky, Malewitsch, Rodtschenko - die russische Avantgarde, die mit einer radikal-anarchistischen Geste die traditionellen Museen abzuschaffen und deren Kunst symbolisch zu »verbrennen« gedachte, entwickelte neue Konzepte und gründete ab 1919 landesweit mehr als 30 Museen. In den von den Künstlern selbst verwalteten Museen sollten nur zentrale Referenzwerke der russischen Gegenwartskunst ausgestellt werden. Durch das Festlegen spezifischer Auswahlkriterien definierte die russische Avantgarde den Inhalt zeitgenössischer Kunst sowie die Festschreibung der neuesten russischen Kunstgeschichte. Das Buch hebt die kontroversen Debatten um die Rolle des Museums in der Kunst hervor und zeigt einen Querschnitt durch die Museums- und Ausstellungspolitik dieser Zeit.