Bilder der Nacht, eingetaucht in künstliches Laternenlicht, turbulentes Treiben, Droschken, Trams und Automobile. Auf den nassen Straßen des modernen Berlin tanzen die Lichter, in schnittigen Perspektiven rauscht der Verkehr vorbei. Man meint das Rauschen zu hören, das Rasseln der Räder, das Klappern der Schuhe auf den Pflastersteinen. Kaffeehausszenen, von flirrenden Luft- und Lichtspiegelungen geprägte Landschaften und Stillleben, virtuos gefasst in Öl wie in Pastell, das sind die Motive des deutschen Impressionisten Lesser Ury (1861-1931). Heute längst in einem Atemzug mit der Kunst Liebermanns und Slevogts zu nennen, blieb ihm zeitlebens die künstlerische Anerkennung verwehrt. Basierend auf einer umfangreichen Privatsammlung, versammelt dieser Band zahlreiche Werke des Autodidakten und fördert dessen Lichtbehandlung und Motivik in all seiner Genialität zu Tage.