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revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933.

Hg. Karin Orchard. Köln 2017.

22 x 26 cm, 336 S., 312 farb. Abb., geb.

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Den institutionellen Anstoß, die eher konservative Provinzhauptstadt Hannover mit der künstlerischen Avantgarde in Berührung zu bringen, gab Albert Gideon Brinckmann, als er 1912 Direktor des Kestner-Museums wurde und die Ankaufspolitik radikal änderte. Bereits vor dem 1. Weltkrieg hatte Herbert von Garvens eine moderne Kunstsammlung zusammengetragen, private Unternehmer wie Hermann Bahlsen und Fritz Beindorff (Pelikan) Aufträge an moderne Künstler vergeben und ein bürgerschaftliches Engagement begründet, das schließlich 1916 in der Gründung der Kestner-Gesellschaft gipfelte. Sie wie die Bildung der Hannoverschen Sezession ab 1917 durch Ausstellungen und Publikationen die Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Tendenzen beförderte: dem Expressionismus, der Abstraktion, der Neuen Sachlichkeit, und ließ Hannover zur »modernen Kunststadt« reifen. Kurt Schwitters zählte in der Weimarer Zeit zu den wichtigsten Künstlern und war ein umtriebiger »Netzwerker«, der Künstler wie El Lissitzky (Kabinett der Abstrakten) oder Naum Gabo nach Hannover holte. Im Provincialmuseum revolutionierte Alexander Dorner die Präsentation und Vermittlung von Kunst, und im Salon von Käte Steinitz traf sich die Avantgarde um Schwitters; Künstlergruppen wie »die abstrakten hannover« entstanden, und aus der städtischen Kunstgewerbeschule entwickelte sich eine hannoversche Spielart der Neuen Sachlichkeit. Doch all diese über Hannover hinausreichenden Aktivtäten fanden ein jähes Ende mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Das Buch wird über die Ausstellung hinaus Themen wie Architektur, Film und Literatur aufgreifen und so zum Standardwerk dieser lebendigen Periode der hannoverschen Geschichte werden.