Der Erste Weltkrieg - die vielbeschworene »Urkatastrophe« des vergangenen Jahrhunderts - nahm Einfluss auf alle Lebensbereiche. Die Erfahrungsräume »Front« und »Heimat« waren dabei eng miteinander verbunden. Für Soldaten und Zivilbevölkerung gleichermaßen stellte der Erste Weltkrieg eine neue Qualität des Kriegserlebens dar. Der Zivilbevölkerung sollte nicht nur die wirtschaftliche und finanzielle Sicherung des Kriegseinsatzes, sondern auch die moralische Unterstützung der Truppen obliegen. Doch unter dem Eindruck des Kriegsverlaufs wich die anfänglich vielfach positive Stimmung einer sich verstärkenden Desillusionierung. Die Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen beleuchtete die Geschehnisse exemplarisch aus dem Blickwinkel der Zivilbevölkerung in der Region. Die Präsentation gibt Einblicke in den Alltag in Westfalen und Lippe im Zeichen von Not, Entbehrung, Trennung und Verlust. Ausstellung und Katalog berücksichtigen Aspekte wie Mobilmachung, Versorgungslage, Familienleben, Arbeitswelt, organisierte »Liebestätigkeit«, Versehrtheit, Kriegsende und private Kriegserinnerung. Die gezeigten Objekte stammen zum großen Teil von Privatleihgebern und Institutionen aus Westfalen-Lippe.