Polaroids haben etwas ähnlich Magisches wie alte, verblichene Familienfotos oder Bilder, die nur vage in unserer Erinnerung existieren. Wie aus dem Nichts auftauchend, halten sie doch für den Bruchteil eines Blicks die Zeit an und trotzen einer Vergänglichkeit, der sie selbst früher oder später erliegen werden. Andrej Tarkovskij (1932-1986) liebte dieses magische Spielzeug, um seine häusliche Umgebung, Stimmungen, Situationen zu fixieren und dem eigenen Gedächtnis einzuspeichern. Mit der Polaroidkamera nimmt er auch Abschied von seiner vertrauten russischen Welt, als er 1979 in italienische Exil geht. Auch dort eignet er sich in sehr persönlichen, poetisch-flüchtigen Bildern die neue Umgebung - Wohnorte und Landschaften der Toskana - an, wo 1983 sein vorletzter Film »Nostalghia« entstehen sollte. Texte von Tonino Guerra, Giovanna Chiaramente und Andrej Tarkovskij.