Der Begriff »Bildung«, eine der Grundfesten bürgerlichen Selbstverständnisses, ist noch nicht lange in Gebrauch - hat aber eine steile Karriere gemacht, deren entscheidende Stationen dieses Buch darstellt. Die deutsche Geschichte der Bildung beginnt mit der Aufklärung. Das geistig-politische Milieu der Befreiungskreige verleiht ihr wesentliche Impulse: »Es galt damals, die amorphe >Masse< der Bevölkerung mit Hilfe eines kulturellen Gedächtnisses, jetzt >Bildung< genannt, in das Kollektivsubjekt >Volk< umzuschmelzen«. Aleida Assmann schildert konzis die Formung des Bildungsdiskurses bei Humboldt und Goethe, seine Durchsetztung und Wirksamkeit und die sich verschärfende Kritik daran von Nietzsche bis Troeltsch.