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Auricula.

Von Per Højholt. Frankfurt a.M. 2003. Aus der Reihe »Die Andere Bibliothek«, Band 225.

13 x 21,5 cm, 411 Seiten, Leder.

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Die Hauptpersonen dieses unverschämten Romans sind keine Menschen, sondern »auriculae«, zu deutsch: Ohren. Højholt hat die Stirn, zu behaupten, in Europa habe am 7. September 1915 die Zeit stillgestanden, einen Moment lang, zu kurz, daß es jemandem aufgefallen wäre. Die Kinder, die in dieser Zeitlücke gezeugt wurden, kamen neun Monate später nicht allein zur Welt. Mit ihnen erblickten zahlreiche Ohren das Licht, die sich selbständig machten und auf die Wanderschaft begaben. Heimlich durchstreiften sie in kleinen Trupps das zwanzigste Jahrhundert, beobachteten seine Katastrophen und inspirierten seine Kunst und seine Wissenschaft. Überall nisteten sich diese sonderbaren Wesen ein. Sie suchten Kafka und Einstein, Duchamp und Joyce heim und spionierten die gesamte Moderne aus. Der Autor weiht uns in die Biologie, die Psychologie und das Sexualleben der Ohren ein und läßt uns an ihren bizarren Abenteuern teilnehmen. Über seine literarischen Vorgänger läßt er uns nicht im unklaren; sie heißen Lawrence Sterne, Lewis Carroll und Jorge Luis Borges; seine Chuzpe aber gehört ihm allein. Højholt, das »Enfant terrible« der dänischen Literatur, erschreckt und amüsiert uns mit seinem Hauptwerk, an dem er zwanzig Jahre lang geschrieben hat. »Auricula« ist ein wahnsinnig gewordener Unterhaltungsroman, eine auf den Kopf gestellte Enzyklopädie, ein hysterisch kichernder Essay. Subtil und lüstern, minutiös und rührend, konsequent und munter trotzt dieses Buch allen Regeln der Kunst und schreibt sie neu. Limitierte Auflage (999 Exemplare).