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C.G. Jung. Eine Biographie

Von Deirdre Bair.

15 x 22,7 cm, 1168 S., Abb., geb.

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München 2005. Familientyrann oder begnadeter Seelenarzt? Selbstverliebter Egoist, Familientyrann, Frauenheld mit peinlichen Manieren und kindischen Ausbrüchen - an keiner Person in der Geschichte der modernen Seelenkunde scheiden sich die Geister wie an dem Schweizer C.G. Jung. Keiner provozierte in gleichem Maße Hass und Bewunderung wie diese Ikone der Psychoanalyse. »Ich bin, wie ich bin«, mit diesen Worten beschreibt Deirdre Bair das Selbstbild von C.G. Jung. Sie folgt den Lebensspuren jenes Mannes, der mit Begriffen wie »Anima« und »Animus«, »Archetypus«, »kollektives Unbewusstes« oder »Komplex« das heutige Bild von der menschlichen Seele geprägt hat. Deirdre Bair verbindet die faszinierende Entwicklung des Therapeuten und großen Gegenspielers von Freud mit seinem privaten Leben: seine angebliche Menage à trois mit Ehefrau Emma und der Geliebten Toni Wolff, die schwierige Beziehung zu seinen Kindern, sein gebrochenes Verhältnis zu gesellschaftlicher Konformität, seine ungebrochene Kindlichkeit. Sie schöpft dabei ebenso aus einer überwältigenden Sachkenntnis sowie aus vielen unveröffentlichten Quellen, aus einer Vielzahl von Gesprächen mit Nachkommen, Mitarbeitern, Patienten. Entstanden ist das nuancierte Bild einer widersprüchlichen Persönlichkeit, eines Menschen, der seiner Intuition mehr vertraute als dem wissenschaftlichen Kanon, der mutig Grenzen überschritt und dafür Hohn und Ablehnung in Kauf nahm. Das Geheimnis des Jungschen Charismas wird erkennbar. Zum urwüchsigen, vitalen Kraftkerl C.G. Jung gehört seine sensible, manchmal naive Unmittelbarkeit genauso wie sein scharfer Verstand, seine kindliche Neugier und sein produktiver Umgang mit der eigenen Psychose, die ihm wesentliche Einsichten für seine bahnbrechenden Theorien lieferte. Mit ihrer Biographie legt Deirdre Bair ein großartiges Leseabenteuer und eine kritische Hommage an einen unvermindert aktuellen Denker vor.