0 0

Das Tal der Issa.

Von Czeslaw Milosz. Frankfurt a.M. 1999. Aus der Reihe »Die Andere Bibliothek«, Band 175.

13 x 21,5 cm, 355 Seiten, Leder.

Preis inkl. MwSt zzgl. Versandkosten
* aufgehobener gebundener Ladenpreis

Ausverkauft
Versand-Nr. 571326
geb. = fester Einband; pb. = Paperback-Ausgabe;
Tb. = Taschenbuch; Sonderausgabe = Ausstattung einfacher, evtl. Vergleichspreis nennt die gebundene Ausgabe


Ein verlorenes Paradies in den litauischen Wäldern. Dieses Buch zeugt von einer untergegangenen Welt. Die Issa ist ein dunkler Fluß an der alten polnisch-litauischen Grenze. Ihr Tal liegt in einer Urlandschaft, in der noch Bären und Elche, Schlangen und Wölfe leben. Die Außenwelt, heißt es, »verhüllt der Nebel«. Hier verbringt Thomas Dilbin, der Doppelgänger des Autors, im Herrenbaus seines Großvaters eine ebenso leuchtende wie unheimliche Kindheit. Der nervöse, übersensible Junge erfährt und erleidet seine Éducation sentimentale in einer vormodernen Gesellschaft mit heidnischen Zügen. Man geht auf die Jagd, webt seine Kleider und zieht seine Kerzen selber. Aber die Idylle hat einen doppelten Boden. »Die Besonderheit des Tals liegt in der Zahl seiner Teufel. Sie ist dort größer als anderswo.« Poltergeister, Exzentriker, Selbstmörderinnen und Brandstifter bevölkern die Dörfer, und der Gutsherrschaft droht der Untergang. Entlaufene Soldaten und Hungerflüchtlinge tauchen als Boten des fernen Weltkriegs und der nahen Revolution auf. Mit dreizehn Jahren wird Thomas aus seinem archaischen Paradies vertrieben. Viele Jahrzehnte später wird sich Milosz im Exil seiner Jugend erinnern, mit einer Tiefenschärfe, die nur einem großen Dichter gegeben ist. Limitierte Auflage (999 Exemplare).