»Natur« zählte zu den tonangebenden Schlagworten im öffentlichen Diskurs des 18. Jahrhunderts. Es liegt nahe, dass dies gerade für den Bereich der Gartenkunst weit reichende Folgen hatte. Das sich daraus konstituierende Interesse am Topos der Landschaft führte jedoch nicht nur zur Errichtung artifizieller Naturszenerien sondern auch zur Entdeckung gartenwürdiger Gegenden. Die Veröffentlichung geht umfassend auf die sozial- und kulturgeschichtlichen Rahmenbedingungen des untersuchten Phänomens ein und vermittelt anhand von Einzeldarstellungen einen Zugang zu mehr als 20 Spaziergängen und verschönerten Landschaften, die im Umfeld von Kuranlagen und Grundherrschaften entstanden. Anhand der Spaziergänge des Dresdner Umlandes wird aufgezeigt, wie Landschaft im Auge des Betrachters um 1800 zu einem vielfältig konnotierten Artefakt wurde. (Wernersche)