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Die Kunstsammlung Hermann Görings - Ein Provenienzbericht der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Von Ilse von zur Mühlen. Köln 2004.

17 x 24 cm, 292 Seiten, pb.

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Göring war nicht nur der »Reichsmarschall« des Führers - sondern wie dieser ein manischer Kunstsammler, der seine nationalsozialistische Ämtermacht skrupellos zum Raubzug nutzte: Durch die jüdischen Sammlungen und wo immer die deutschen Kriegstruppen einmarschierten. Beinahe die Hälfte von Görings Kunstschatz - 1.375 Gemälde, 250 Skulpturen, 108 Tapisserien, 200 antike Möbel, 60 Perserteppiche, 75 Glasfenster sowie eine Vielzahl kunstgewerblicher Objekte - stammte aus beschlagnahmtem Besitz. Der größte Teil davon wurde von der zentralen Kunstsammelstelle der Alliierten (»central collection point«) nach dem Krieg an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben; die Restbestände wurden dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland als Eigentum übertragen. Als erstes deutsches Museum haben die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen seit 1999 Herkunftsforschung zu Erwerbungen aus der Zeit des Nationalsozialismus betrieben. Die Autorin hat mit detektivischer Präzision die 126 Bilder der Sammlung Hermann Görings durchleuchtet, die 1961 in die Pinakotheken nach München gelangten. Von dieser Kollektion befinden sich heute noch 72 in den Schausälen und Depots der Staatsgemäldesammlungen, 54 wurden 1966 über den Kunsthandel veräußert, so dass diese in der Mehrzahl der Fälle mit dem derzeitigen Standort nicht mehr nachweisbar sind. Mit ihrem Provenienzbericht machen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen einen ehrlichen und nachahmenswerten Anfang, um den Verpflichtungen gegenüber den Geschädigten des nationalsozialistischen Kunstraubes nachzukommen. Zudem ermöglicht diese Veröffentlichung Nachforschungen nach verschollenen Kunstwerken aufzunehmen. Zusammen mit dem erhellenden Portrait »Hermann Göring als Kunstsammler« von Albert A. Feiber, wird diese selbstkritische Publikation zu einem wegweisenden Bericht, der den Blick auf einen Aspekt der deutschen Geschichte freigibt, der von vielen Museen jahrzehntelang verdrängt worden ist.