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Die Von Geldern Haggadah und Heinrich Heines »Der Rabbi von Bacherach«.

Die Von Geldern Haggadah und Heinrich Heines »Der Rabbi von Bacherach«.

Von Emile G.L. Schrijver u.a.

24,5 x 32,5 cm, 136 S., viele z.T. doppelseitige Farb- und s/w-Abb., geb.

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Am ersten Abend des Pessach-Festes wird die Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten Jahr für Jahr vorgelesen. Niedergeschrieben ist sie in der Haggadah. Für einen Urgroßvater Heinrich Heines, den Hoffaktor Lazarus von Geldern, wurde sie im Jahre 1723 angefertigt: eine prächtige Pergamenthandschrift, geschaffen in der großen Tradition mittelalterlicher jüdischer Kalligraphie und Buchmalerei, die im 18. Jahrhundert eine Nachblüte erlebten. Dieses beeindruckende Kunstwerk steht in enger Verbindung zu Heinrich Heines Romanfragment Der Rabbi von Bacherach. Und damit ist die Von Geldern Haggadah an einer überaus bemerkenswerten kulturgeschichtlichen Schnittstelle anzusiedeln: ein herausragendes Produkt jüdischer Kunsttradition aus der »Ghetto«-Zeit begegnet hier der literarischen, sensiblen Auseinandersetzung des 19. Jahrhunderts mit dem Judentum. Im Jahr 1925 wurde die Haggadah bei einer Ausstellung zum ersten und einzigen Mal öffentlich gezeigt. Die Besitzer konnten sie über die Emigration und vor dem Zugriff der Nationalsozialisten bewahren. Trotzdem galt sie nach dem Zweiten Weltkrieg als verschollen, bis sie vor kurzem in den USA wieder aufgespürt werden konnte. Im vorliegenden bibliophilen Band ist die gesamte Handschrift mit ihren zum Teil ganzseitigen Illustrationen in Faksimile-Qualität wiedergegeben. Heines Der Rabbi von Bacherach, eine Übersetzung des hebräischen Haggadah-Texts sowie wissenschaftliche Beiträge erschließen und erläutern dem Leser dies außergewöhnliche Zeugnis großer jüdischer Kunst.