Der altindische Dichter und Gelehrte Kokkoka (ca 12. Jh.), verfasste einen der bedeutendsten mittelalterlichen Texte zur indischen Liebeslehre, das Ratirahasya. Die altindische Liebeskunst war eine ernstzunehmende Wissenschaft, die gleichrangig neben anderen Wissenszweigen - der religiös-sittlichen Ordnung und der politischen Weltklugheit - stand. Magische Riten und Sexualkulte spielten eine wichtige Rolle, weil die Erotik Teil eines uralten Wissens- und Lehrgebäudes war. Da das Glück der Liebe doch der einzige und höchste Wert ist, bietet Kokkoka aus den alten Meistern die süße, sehr bekömmliche Essenz der Liebeskunst an und eröffnet mit seiner Schrift die ganze Vielfalt der Sinnenwelt.