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Pierre Bourdieu. Algerische Skizzen.

Berlin 2010.

13 x 20,5 cm, 523 S., geb.

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Pierre Bourdieu kam Mitte der 1950er Jahre zum ersten Mal nach Algerien, und zwar als Soldat im Algerienkrieg. Nach Abschluß seines Militärdienstes führte er hier erste Feldforschungen zur Kultur der Berber in der Kabylei durch, die seine späteren großen soziologischen und wissenschaftstheoretischen Arbeiten nachhaltig geprägt haben. Erschüttert von der systematischen Zerstörung einer ganzen Kultur durch das französische Kolonialregime hatte Bourdieu in Algerien gewissermaßen sein Erweckungserlebnis als ethnologisch geschulter Soziologe. Insbesondere sein Entwurf einer Theorie der Praxis ist direkt durch die Algerienerfahrung beeinflußt worden. Der Band vereinigt sämtliche wissenschaftlichen Arbeiten Bourdieus zu Algerien und hat bei seinem Erscheinen in Frankreich große Aufmerksamkeit erregt. Zum ersten Mal läßt sich die frühe Entwicklung und Prägung eines der großen Soziologen des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang nachvollziehen. »Man wird hineingezogen in die schmerzhaften Prozesse - Bourdieu spricht von »sozialer Vivisektion« -, in denen sich Kapitalismus und Moderne Nordafrika Untertan machen. Und man lernt: »Von den Dingen anders zu berichten heißt, andere Dinge zu berichten.« (Deutschlandfunk)