In Rilkes 1912 - parallel zu den beiden ersten »Duineser Elegien« - entstandenem Zyklus »Das Marien-Leben« erscheint Maria als eine irdische Frau, die Schmerzen und Freuden erfährt. An ihrem Beispiel macht Rilke die Existenzprobleme eines Frauenlebens mit den Grunderfahrungen von Liebe und Sexualität, Geburt und Mutterschaft transparent. Er lenkt den Blick auf die besondere Beziehung von Mutter und Sohn, auf die Erfahrungen Marias von Verlust, Leiden und Tod. Richard Exner stellt in diesem Band »Das Marien-Leben« in den Zusammenhang von Rilkes dichterischem Gesamtschaffen und stellt Rilkes Gedichte zusammen mit den berühmten und ergreifenden Mariendarstellungen bildender Künstler vor, von denen sie nachweislich beeinflußt wurden.