Welche Form hat das Schicksal, eine Frau zu sein, in der antiken Polis angenommen? Nicole Loraux sucht die Antwort in der griechischen Tragödie und entwirft eine Typologie gewaltsamer weiblicher Todesarten. Neben dem Selbstmord der verheirateten Frau steht oft der erzwungene Opfertod der Jungfrauen und der gleichsam gestohlene durch das Schwert des Kriegers: Die Phantasmen des beschädigten Körpers durchkreuzen die festen Zuschreibungen des Weiblichen und des Männlichen - doch bloß im Schauspiel ... Hinter dem befremdlich schönen Titel dieses Essays verbirgt sich eine der eindringlichsten Aufklärungen des politischen Imaginären der Griechen.