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Mike Kelley. Kandors.

Hg. Rafael Jablonka. München 2010.

24 x 31,5 cm, 78 S., 83 Abb., davon 56 in Farbe, geb.

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In seinen neuen Arbeiten thematisiert Mike Kelley die imaginäre Stadt Kandor - Hauptstadt des Planeten Krypton und Heimat der Comicfigur Superman. Die Publikation präsentiert die Werkgruppe »Kandors« und zeigt die Übertragung von zweidimensionalen Comic-Bildern in plastische Skulpturen. Kandor ist der letzte Rest des explodierten Heimatplaneten von Superman. In verkleinerter Form befindet sich diese unter einer Glasglocke in Supermans Besitz. Da das Bild von Kandor interessanterweise niemals kodifiziert wurde, variieren seine zahlreichen Darstellungen in den Comics über die Jahre ganz erheblich. Mike Kelley greift dieses Thema in seiner Werkgruppe auf und realisierte mehrere Versionen von Kandor unter ihrer Glasglocke, die trotz offensichtlicher Unterschiede vorgeben, dieselbe Stadt darzustellen. Somit ist Kandor - als ein ständig bewahrtes, aber immer neu gestaltetes Relikt aus Supermans Kindheit - ein geeignetes Symbol für Kelleys Interesse an der Erinnerung. Von den unzähligen Beispielen in den Superman-Comics wählte Mike Kelley zehn Kandor-Bilder aus und erschuf sie als auf den menschlichen Maßstab vergrößerte Skulpturen neu. Das Kandors-Projekt ist somit der Versuch einer Übertragung graphischer Bilder in dreidimensionale Skulpturen. In überwiegend ganzseitigen Abbildungen gibt der Band die Kandor-Skulpturen von Mike Kelley wieder und geht in einem begleitenden Text auf deren Planung und Realisierung ein. Kelley selbst hat den Prozess der Entstehung als Versuch beschrieben, ein Kunstwerk zu schaffen, das so flach, bunt und visuell einfach wie ein Gemälde von Matisse sein soll und gleichzeitig in drei Dimensionen operiert, aber dennoch den Gesamteindruck graphischer Flächigkeit bewahrt. (Text dt., engl.)