Pieter Lastmann war einer der bedeutendsten holländischen Historienmaler seiner Generation, hatte in Rom zum Kreis um Adam Elsheimer und Peter Paul Rubens gehört und genoss bei den Zeitgenossen bereits hohes Ansehen. Sein Nachruhm jedoch steht im Schatten seines berühmten Schülers Rembrandt. Die vorliegende Arbeit nun untersucht Lastmanns Leben und Werk im historischen Kontext. Im Mittelpunkt steht Lastmann als gebildeter Künstler. Zugleich werden Aspekte seiner künstlerischen Herkunft und Praxis in seiner Biografie und seinen Gemälden und Zeichnungen eingehend analysiert. Charakteristisch für sein Oeuvre sind seltene, vielfach erstmals in die Malerei eingeführte biblische Stoffe und Themen aus der antiken Mythologie und Historie. Sie zeigen seine außerordentliche Kenntnis von Texten als Grundlage von Themenwahl und Bildgestaltung. Die Analyse der Bilder zeigt den Künstler im Spannungsfeld von antiker und zeitgenössischer Dichtung, niederländischer und italienischer Kunst und konfessionellem Streit.