Mit dem Siegeszug der Druckgrafeik entstehen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nicht nur neue Verbreitungs- und Vermarktungsweisen für Bilder, sondern auch neue Formen der bildlichen Argumentation. Denn die kleine Form des Holzschnitts, des Kupferstichs oder der Radierung bietet Künstlern die Möglichkeit, innovative Bildkonzepte experimentell zu erproben und sie zugleich einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Der aus einer internationalen Fachtagung hervorgegangene Band nimmt diese neuen Bildformen in einer Folge von Fallstudien zu Künstlern wie Albrecht Dürer, Sebald und Barthel Beham, Hans Baldung Grien oder Peter Flötner näher in den Blick. Im Zentrum stehen dabei subversive Bildverfahren, die sich kritisch mit künstlerischen Traditionen und etablierten Meisterwerken auseinandersetzen und die Moderne anschieben.