Unter den Bildmedien des 16. Jh. nehmen Kupferstichserien auffallend kleinen Formats eine außerordentliche Stellung ein. Dank der Wiedergabe biblischer, mythologischer, historischer und allegorischer Stoffe sowie von Alltagsszenen moralisierenden Zuschnitts verbreiten sie neues Bildungsgut an den Höfen und in der bürgerlichen Welt. Bemerkenswert häufig dienten die bereits unter zeitgenössischen Sammlern geschätzten Kleinformate auch als Vorlagen für die Gestaltung kunsthandwerklicher Objekte. Darüber hinaus propagierten sie eine neue Formensprache. Sie entsprang der Begegnung der aus dem Dürerkreis entwachsenen Künstler wie Georg Pencz oder Sebald Beham mit dem Raffaelkreis.