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DDR-Bibliothek

Faber und Faber

Fünf Bände zus., jeder Band mit einer sign. u. num. Originalgraphik.

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Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp. Lizenzausgabe Leipzig 2003. 23. Band der DDR-Bibliothek. Mit einem Nachwort von Günther Drommer. Mit dem Roman Ole Bienkopp wirft Erwin Strittmatter 1963 einen literarischen Fehdehandschuh in eine gesellschaftliche Umwälzung, die für die DDR eine Zerreißprobe darstellt. Es geht um die Gründung landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften, und Ole Bienkopp wird der heiß umstrittene literarische Protagonist dieser Entwicklung, der in kein Schema paßt. Nach diesem bis dahin auflagenstärksten Buch Strittmatters wird der Autor geheiligt und verteufelt, was ihn freilich unberührt läßt. Er hat sich mit diesem Buch seine Unantastbarkeit erschrieben. Erwin Strittmatter, 1912-1994, arbeitete nach dem zweiten Weltkrieg als Journalist, ehe er sich, zeitig auch von Brecht entdeckt, ganz der literarischen Tätigkeit zuwandte. Durch seine Romane Ochsenkutscher, Wundertäter und Ole Bienkopp avancierte er zu einer Art Volksschriftsteller der DDR, in dessen Stoffen sich die Leser am stärksten in ihren Bedrückungen und Freuden wieder zuerkennen glaubten. Vorzugsausgabe: 300 Exemplare im Schuber mit einer signierten Originalradierung von Gudrun Brüne. 13 x 20,5 cm, 448 S., 1 Radierung, Ln. im Schuber. Erich Loest: Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene. Lizenzausgabe Leipzig 2003. 25. Band der DDR-Bibliothek. Mit einem Nachwort von Manfred Jendryschik. Wenn über DDR-Literatur Bilanz gezogen wird, dann kommt an Erich Loests Roman »Es geht seinen Gang« keiner vorbei. In geradezu naiver und unverstellter Erzählweise wird das Leben in dem kleinen, abgeschotteten Land mit solcher Genauigkeit aufgezeichnet, daß man es förmlich riechen und schmecken kann, was die Leute auf der Straße denken und fühlen. Mit diesem Roman sprengte der Autor Ende der siebziger Jahre alle Tabus, was zu heftigen Debatten in der Literaturdiskussion und zu bedenklichen Querelen der Kulturbürokratie führte, die schließlich die Verbreitung des Buches stoppte. Loests Roman, ein unverblümter Alltagsbericht, schuf ein Gegenbild zu den Schönfärbereien der damaligen Presse und gewährt bis heute einen detailreichen Blick in die Katakomben der Vergeblichkeit. Vorzugsausgabe: 300 Exemplare im Schuber mit einer signierten Originalradierung von Ulrich Hachulla. 13 x 20,5 cm, 313 S., 1 Radierung, Ln. im Schuber. Hermann Kant: Das Impressum. Lizenzausgabe Leipzig 1999. 17. Band der DDR-Bibliothek. Mit einem Nachwort von Dieter Schlenstedt. David Groth, der Chefredakteur der Neuen Berliner Rundschau, hat etwas erfahren, das ihn durcheinander bringt: Er soll Minister werden. Was ist das Besondere an dem ehemaligen Büchsenmacher und Verkaufsgehilfen, dem Laufjungen und Wettpartner, dem Redaktionsassistenten und Vorzugsschüler und endlichem Chefredakteur des Hauptstadt-Journals, das ihn für diese Berufung qualifizieren soll? Mit Charme und Witz und Rafinesse, wie man’s von Kants Aula kennt, spürt der Autor auch in seinem zweiten Roman (1972) auf historischen Streifzügen und mit sehr gegenwärtigen Erfahrungen der Lebensgeschichte David Groths nach, die zugleich ein Stück Geschichte seines Landes ist. Um den Roman Das Impressum hat es in der DDR viel Streit gegeben. Er wurde schon in den 60er Jahren geschrieben und lag dann, nach einem Vorabdruck in der Zeitschrift FORUM, eine Zeitlang auf Eis. Vorzugsausgabe mit einer Originalradierung von Joachim John. 13 x 20,5 cm, 494 S., 1 Radierung, Ln. im Schuber. Jurek Becker: Aller Welt Freund. Lizenzausgabe Leipzig 2002. 24. Band der DDR-Bibliothek. Mit einem Nachwort von Thomas Jung. Die Chronik einer Woche im Oktober 1980: Der Redakteur Kilian, 30 Jahre alt und Angestellter eines Presseunternehmens, glaubt, die täglichen Nachrichten auf seinem Schreibtisch, die eine Selbstzerstörung der Menschen als denkbar erscheinen lassen, eines Tages nicht mehr ertragen zu können. Statt das Kaffeewasser aufzusetzen, dreht er den Gashahn auf. Doch so sorgfältig er die Sache inszeniert, sie scheitert an einem puren Zufall. Jurek Becker erzählt diese bitter-böse Geschichte mit jenem Witz über dem Abgrund, den er schon immer sicher zu handhaben wußte und aus dem nicht nur Betroffenheit spricht. Ein Buch leiser Zuversicht jenseits purer Verzweiflung, der man angesichts administrierter Lebensplanung hätte verfallen können. Vorzugsausgabe 300 Exemplaren im Schuber mit einer signierten Originalradierung von Sighard Gille. 13 x 20,5 cm, 189 S., 1 Radierung, Ln. im Schuber. Anna Seghers: Überfahrt. Lizenzausgabe 2003. 21. Band der DDR-Bibliothek. Mit einem Nachwort von Friedrich Albrecht. Der Sternenhimmel am Äquator, spielende Delphine und Schwärme fliegender Fische auf hoher See, die Leuchtfeuer der Bretagne, die Fahrt durch die Biskaya und den Ärmelkanal. Die »Norwid« hat in Bahia losgemacht - beladen mit Kaffee und Kakao und die wenigen Kabinen belegt - und wird erst wieder in Rostock vor Anker gehen. Zu den Reisenden gehören auch zwei Bürger der DDR: Ernst Triebel, ein junger Arzt, faßt Vertrauen zu Franz Hammer, einem Ingenieur, und erzählt ihm - die gesamte Überfahrt lang - die Geschichte seiner Liebe, die beinahe eine Lebensgeschichte wird, eine Suche nach einer festen Heimat. Vorzugsausgabe in 300 Exemplaren im Schuber mit einer signierten Originallithographie von Heidrun Hegewald. 13 x 20,5 cm, 180 S., 1 Radierung, Ln. im Schuber.