0 0

Böhmische Bildstickerei um 1400. Die Stiftungen in Trient, Brandenburg und Danzig.

Von Evelin Wetter. Berlin 2001.

29,7 x 21 cm, 164 S., 44 Farbtaf. mit 82 Abb., geb.

Preis inkl. MwSt zzgl. Versandkosten
* aufgehobener gebundener Ladenpreis

Ausverkauft
Versand-Nr. 454273
geb. = fester Einband; pb. = Paperback-Ausgabe;
Tb. = Taschenbuch; Sonderausgabe = Ausstattung einfacher, evtl. Vergleichspreis nennt die gebundene Ausgabe


Die vorgestellten Stickereien in Trient, Brandenburg und aus Danzig repräsentieren als bischöfliche, pröpstliche, landesherrliche und bürgerliche Stiftungen sowohl diverse Auftragslagen und Stifterintentionen als auch unterschiedliche Anspruchsniveaus sowie verschiedenartige Werkstattpraktiken. Prag um 1400 war ein Zentrum des Stickereihandwerks. In enger Zusammenarbeit schufen Maler, die einen Entwurf lieferten, und Seidenhefter, die ihn umsetzten, »Malereien mit Nadel und Faden«. Sie dienten als Besätze für liturgische Gewänder. Tatsächlich aber ist in Prager Kirchen nichts derartiges überliefert. Die bereits 1419 in Böhmen einsetzenden Hussitenstürme hatten dort zu einer weitreichenden Zerstörung kirchlicher Ausstattungsgegenstände geführt. Indessen müssen etliche der an anderen Orten erhaltenen Objekte aufgrund stilistischer Analogien mit der Prager Malerei hier entstanden sein. Von der Peripherie ausgehend, wird mit den böhmischen Stickereien in Trient, Brandenburg und Danzig auf das Zentrum ihrer Entstehung zurückgeschlossen. Der Anlass für die Schenkung, die Anliegen des Auftraggebers wie auch die Funktion der mit den Stickereien geschmückten Paramente, werden auf ihre jeweils spezifische Erscheinung bezogen. Ein Zusammenspiel historischer, funktionsgeschichtlicher, ikonographischer und hagiographischer Untersuchungen mit Stilkritik und technologischen Vergleichen ermöglicht ein komplexes Verständnis dieser Werke.