Seit über achtzig Jahren gibt es eine konstruktive Kunst, also ein künstlerisches Schaffen, das zugunsten geometrischer Ordnungen auf jede Darstellung der sichtbaren Wirklichkeit verzichtet. Hauptziel dieser Kunst ist die Erforschung der Grundgesetze von Farbe und Form auf der Fläche und im Raum. Seit vorgeschichtlicher Zeit bedient sich der Mensch geometrischer Gestaltungsmittel, wenn er sich künstlerisch mit der Welt auseinandersetzen will. Kunstwerke aus allen Epochen und Kulturen zeugen für den Geometrismus als fundamentale Erfahrung. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts jedoch sind in der Malerei und Plastik systematisch geometrisch-rationale Gestaltungsprinzipien zur Anwendung gelangt. Der bekannte Schweizer Kunstpublizist und Dozent bietet in dieser Publikation erstmals ein Gesamtbild der konstruktiven Tendenzen seit dem Kubismus bis heute. Anhand von Hauptwerken der bekannten Pioniere unter vielfach unbekannten Weggenossen verfolgt er die Entwicklungen in den west- und osteuropäischen Landern wie in den Vereinigten Staaten. Text engl.