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Die Künstleranekdote 1760-1960. Künstlerleben und Bildinterpretation.

Von Werner Busch. München 2020.

13,5 x 21,5 cm, 304 S., 32 farb. und. 30 s/w-Abb., geb.

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Anekdoten sind keineswegs immer nur harmlose Geschichten mit einer überraschenden Pointe. Vielmehr waren sie von ihren antiken Anfängen an einer anderen - oft subversiven - Wahrheit verpflichtet als die offizielle Geschichtsschreibung. Auch Künstleranekdoten verraten mehr über die Künstler und ihr Werk, als es scheint. Werner Busch zeigt dies in bestechender Weise an bedeutenden Malern von Gainsborough über Menzel und Turner bis zu Mark Rothko. Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Anekdote vor allem in England eine Blütezeit, wobei fast jeder bedeutendere Künstler eine Anekdotensammlung bekam. Aber noch im 20. Jahrhundert spielte sie bei Malern des Abstrakten Expressionismus eine verblüffende Rolle. Die Geschichten, die die Künstler zumeist selber in Umlauf brachten, sind Ausdruck von Gegenpositionen gegenüber etablierten Überzeugungen, sie antworten auf Künstlerkollegen wie auch auf die Kunstkritik. Und die Bilder von Mark Rothko etwa erzählen selbst Geschichten, die sich gegen die falsche Vereinnahmung der Werke wenden. Mit fast kriminalistischem Spürsinn hebt Werner Busch mithilfe von Künstleranekdoten verhüllte oder verschüttete Bedeutungen großer Kunstwerke ans Licht. »Ob eindeutige Referenz oder Flunkerei, sachkundig und stilsicher zeigt Werner Busch, wie solche Anekdoten ein Werk im kulturellen Raum verorten und theoretisch bestimmen. Davon profitiert nicht nur die Kunstgeschichte, sondern auch der auf Ordnung konditionierte Blick des Museumsbesuchers.« (FAZ)