Das Universum als Offenbarung der göttlichen Weisheit: Dieser Gedanke durchzieht die Symbolik des Mittelalters, wie sie in der Kunst sichtbaren Ausdruck gewann. Die Vorstellung in kosmischen Dimensionen, in denen jedes Ding seinen inneren spirituellen Bezug zum Ganzen hat, brachte gerade in der Romanik Bilder hervor, deren geheimnisvolle und vielschichtige Aussage uns noch heute fasziniert. Gérard de Champeaux und Sébastien Sterckx erschließen in ihrem fundamenalen Werk die Symbolwelt des Mittelalters anhand bestimmer Themenkomplexe wie Himmel und Erde in den Grundformen Kreis und Viereck, der Mensch als Mikrokosmos oder der Baum als Zeichen für Leben und Aufstieg. Sie schaffen die Grundlage für ein tiefes Verständnis der romanischen Kunst und des Denkens jener Epoche.